Grappertshofen (fränkisch: Grabbadshoufm) ist ein Gemeindeteil der Stadt Scheinfeld im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern). Die Gemarkung Grappertshofen hat eine Fläche von 4,987 km². Sie ist in 687 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 7258,57 m² haben. In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Hohlweiler und Hohlweilermühle.
Lage
Das Dorf liegt direkt westlich der Staatsstraße 2421, die nach Burgambach (1,4 km nordwestlich) bzw. nach Scheinfeld verläuft (1,4 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt ebenfalls nach Scheinfeld (1,3 km südöstlich). Etwas weiter im Osten fließt die Scheine, ein Quellfluss des Laimbaches.
Geschichte
Der Ort wurde in einem Casteller Lehenbuch aus dem Jahre 1376 als „Grozbrechtshouen“ erstmals erwähnt. Der Ortsname bedeutet ‚Zu den Höfen eines Grōʒbrecht‘. Die Lehen der Grafen von Castell wurden von den Schwarzenberger im 15. Jahrhundert Zug um Zug erworben. Im Jahr 1790 bestand der Ort aus zwölf Bauernhöfen und einem Wirtshaus, woran sich bis 1970 kaum etwas änderte. Seitdem kamen zum nördlich gelegenen Altort mehrere Wohngebiete. Der einst ländliche Charakter des Ortes veränderte sich in Richtung eines Vorortes von Scheinfeld. Im Jahr 1825 wurde eine kleine Kapelle im Ort erbaut.
Im Jahre 1806 kam Grappertshofen zum Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Grappertshofen dem Steuerdistrikt Schnodsenbach zugeordnet. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Grappertshofen, zu der Hohlweiler und Hohlweilermühle gehörten. Sie unterstand dem Herrschaftsgericht Schwarzenberg und hatte eine Gebietsfläche von 5,019 km². Am 1. Januar 1972 wurde Grappertshofen im Zuge der Gebietsreform nach Scheinfeld eingemeindet.
Baudenkmäler
- Haus Nr. 1: katholische Kapelle
- Bildstock
- ehemaliges Baudenkmal
- Haus Nr. 10: zweigeschossiges verputztes Wohnstallhaus mit Walmdach, 18. Jahrhundert; massives Erdgeschoss von vier zu fünf Achsen; Fenster mit geohrten und profilierten Hausteinrahmen sowie profilierter Sohlbank; Obergeschoss Fachwerk
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Grappertshofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 378 (Digitalisat).
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 84–85.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 61–62.
Weblinks
- Grappertshofen. In: stadt-scheinfeld.de. Abgerufen am 23. Oktober 2023.
- Grappertshofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. September 2021.
- Grappertshofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 4. November 2023.
- Grappertshofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 4. November 2023.
Fußnoten



